Warum sind Führungsgrundsätze wichtig?
Führungsgrundsätze
Haltlos ist ein Wort, das gut beschreibt, wie sich viele Menschen und damit auch Mitarbeiter oft innerlich fühlen.
Gerade in Zeiten wie diesen, in denen sich viele nicht nur familiäre und religiöse Strukturen auflösen, in denen nicht mehr gegessen, sondern gesnackt wird und in denen Unterhaltungsmöglichkeiten zu jeder Zeit an jedem Ort verfügbar sind, sucht der Einzelne nach klaren Vorgaben und persönlichem Halt. Schon im Säuglingsalter ist es das Erleben von Sicherheit und Stabilität als Grundlage für die Sicht auf sich und die Welt.
Findet das Kind ein sicheres, geborgenes Elternhaus, dann wird die Einstellung zur Welt positiv sein, weil das Kind seine Umgebung als einen sicheren Ort erlebt. Dieses erste Erleben wird auf der ‚Festplatte‘ als grundlegend abgespeichert und sorgt für Urvertrauen im Gegensatz zu Urmisstrauen. In vielen Fällen gelingt diese erste Lebenserfahrung nicht wirklich, so dass Unsicherheiten und Skepsis vorherrschen.
Was dem jungen Menschen bleibt, ist eine ewige Sehnsucht nach Verlässlichkeit und Vertrauen.
Und hier kommen die Führungsgrundsätze ins Spiel: Erlebt der Mitarbeiter einen Vorgesetzten mit Prinzipien und Werten, dann kann er sich sicher fühlen und muss nicht auf der Hut sein. Dann kann er seine Skepsis getrost an der Garderobe abgeben.
Aber Vorsicht: Hier muss die Führungskraft zu Beginn Mikro- Management betreiben, damit die Prinzipien greifbar und praktikabel werden.
Parkt z. B. der Mitarbeiter mit hohen fachlichen Kompetenzen unerlaubterweise auf dem Kundenparkplatz, dann braucht es dafür eine Rüge und die Führungskraft darf nicht darüber hinwegsehen, nur, weil der Mitarbeiter gute Arbeit leistet. Sicherheit kommt nur auf bei einem Regelwerk, das für alle gleichermaßen gilt. Extrawürste sind da fehl am Platz.
Autorin: Anke von Skerst
Management-Trainerin für Kommunikation und Führung